Die Frühjahrssitzung des Großmagisteriums 2023

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Riunione del GM primavera 2023 - 1

Nach einer vom Großmeister gefeierten Messe zu Ehren Unserer Lieben Frau von Palästina, der Patronin des Ordens, in der Kirche Santo Spirito in Sassia, versammelten sich die Mitglieder des Großmagisteriums am 19. April 2023 im Palazzo della Rovere. „Ich freue mich, Sie nach den Jahren der Pandemie zum ersten Mal in Anwesenheit zu treffen“, eröffnete Kardinal Fernando Filoni die Arbeiten und erinnerte an den Zweck des Treffens: ein vertrauensvoller Austausch und die gegenseitige Ermutigung zu einem immer großzügigeren Dienst an der Mutterkirche, die sich im Heiligen Land, das heißt in Palästina, Jordanien, Israel und Zypern befindet.

Der Generalgouverneur Leonardo Visconti di Modrone begrüßte die neuen Mitglieder John Secker, Vizegouverneur für den asiatischpazifischen Raum, und Tom Standish, der in den Vereinigten Staaten als Statthalter tätig war, und dankte Mary O’Brien, ebenfalls aus den Vereinigten Staaten, die das Ende ihrer Amtszeit erreicht hatte. Er unterstrich die Bestrebungen des Ordens, sich insbesondere in Lateinamerika und Afrika auszubreiten, und sprach dann über die Bedeutung der für November geplanten Consulta, wobei er die Veröffentlichung der neuen Bestimmungen des Ordens anlässlich dieses großen Ereignisses ankündigte. Der Generalgouverneur informierte die Mitglieder des Großmagisteriums auch über die Einzelheiten des Vertrags zur Vermietung eines Teils des Palazzo della Rovere an eine Hotelgesellschaft, wodurch die funktionalen Ausgaben des Großmagisteriums vollständig gedeckt werden können.

Patriarch Pierbattista Pizzaballa, der sich in Zypern aufhielt, nahm an dem Treffen mit einem Brief teil, in dem er dem Orden nicht nur für die Unterstützung bei der Finanzierung zahlreicher Projekte dankte, sondern auch für die Beziehungen zu den Katholiken im Heiligen Land, die durch die seit dem Ende der Pandemie wieder aufgenommenen Wallfahrten geknüpft wurden. Die Sitzung wurde mit der Genehmigung des Budgets und dem Bericht des Schatzmeisters Saverio Petrillo fortgesetzt, der die Großzügigkeit der Statthaltereien hervorhob, die es ermöglicht hat, dem Patriarchat im Jahr 2022 mehr als 14 Millionen Euro zu überweisen.

Sami El-Yousef, der Verwaltungsdirektor des Lateinischen Patriarchats, begrüßte in seinem Vortrag die Wiederaufnahme der Wallfahrten (über zwei Millionen Besucher im April) trotz der schweren politischen Krise in Israel, dessen Regierung wegen ihrer Suprematie-Bestrebungen stark umstritten ist. Er beschrieb ausführlich die Projekte, die der Orden in den verschiedenen Ländern unterstützt, die das Heilige Land bilden, insbesondere zugunsten der Bildung und der Beschäftigung von Jugendlichen in den am stärksten benachteiligten Gebieten wie Gaza. Er wies auf den Willen des Patriarchen hin, die pastoralen und humanitären Aktivitäten in Zypern zu entfalten, wo die Aufnahme von Migranten die Kirche mobilisiert.

In diesem Zusammenhang sprach der Vorsitzende der Heilig-Land-Kommission Bartholomew McGettrick unumwunden von einer „Untergrundkirche“ der Migranten, die verletzlich und ohne die elementarsten Rechte sind und nicht nur in Israel, sondern im gesamten Nahen Osten Opfer einer Form moderner Sklaverei sind. Der Großmeister, der am 28. Januar 2023 persönlich mit dem Heiligen Vater über den Auftrag des Ordens gesprochen hatte, meldete sich zu Wort und bezeichnete diesen Dienst an den Migranten als eine Priorität. Anschließend ergriffen die Vize-Gouverneure abwechselnd das Wort. Tom Pogge für Nordamerika betonte die spirituelle Ausbildung der Mitglieder durch das Buch des Großmeisters über die Spiritualität des Ordens, das nunmehr vorerst nur auf Englisch auch in Audioform zur Verfügung steht.

Der Vize-Gouverneur für Europa, Jean-Pierre de Glutz berichtete über sein Engagement, alle wichtigen Dokumente des Ordens in verschiedenen Sprachen zur Verfügung zu stellen, damit die Ritter und Damen über die notwendigen Instrumente für ihre Ausbildung verfügen. Enric Mas, VizeGouverneur für Lateinamerika, beschrieb die Initiativen zur Ausbreitung des Ordens in neuen Ländern wie in der Dominikanischen Republik, wo eine Magistraldelegation eingerichtet werden soll, in Uruguay oder auch Paraguay, und wünschte, dass die Bischöfe den vom Großmagisterium herausgegebenen Newsletter erhalten, um besser über den Auftrag des Ordens und seine Tätigkeit informiert zu sein. Der Vize-Gouverneur für den asiatisch-pazifischen Raum John Secker stellte sein Programm vor, damit der Orden sich zum Beispiel in Japan, Singapur, Südkorea und Indonesien weiter entwickeln kann.

Kanzler Bastianelli rief seinerseits dazu auf, die Anwerbung von Kandidaten für den Orden auszudehnen, da er feststellt, dass die Statistiken nach den Jahren der Pandemie rückläufig sind. Er berichtete auch über die Vorbereitung der Consulta auf technischer Ebene. Im Hinblick auf diese für kommenden November geplante Veranstaltung arbeitet der Großmeister auf der Grundlage der von den Statthaltern erhaltenen Berichte an der Erstellung eines Instrumentum laboris, das es den Statthaltern ermöglichen soll, gemeinsam das Thema der Mitgliederausbildung zu vertiefen.

Der Generalgouverneur, der den Austausch mit einem Schwerpunkt auf den Kommunikationsaktivitäten und den Außenbeziehungen des Ordens beendete, nannte als Termin für die nächste Sitzung des Großmagisteriums den 9. November 2023. Das Treffen endete mit einer von Assessor Tommaso Caputo geleiteten Gebetszeit, in der er die Mitglieder des Großmagisteriums einlud, „Damen und Ritter der Auferstehung“ zu sein und dabei dem Beispiel des seligen Bartolo Longo, Apostel des Rosenkranzes und Gründer des Marienwallfahrtsortes Pompeji zu folgen.

François Vayne

 

(April 2023)