Treffen mit christlichen Familien aus Jerusalem

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Bei ihrer Pilgerreise ins Heilige Land Ende Dezember 2023 bis Anfang Januar 2024 sind der Großmeister und der Generalgouverneur mit sehr armen christlichen Familien zusammengekommen, die in Jerusalem leben und vom Lateinischen Patriarchat durch die Beiträge der Ordensmitglieder unterstützt werden. Dima Kalak Khoury, Leiterin der Sozialdienste des Patriarchats, die die kleine Delegation des Großmagisteriums bei diesen Besuchen leitete, hat sich bereit erklärt, uns mehrere konkrete Situationen zu schildern, die diese in Wohnungen der Kustodie untergebrachten Personen erleben.

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EINE ‚MUTTER COURAGE‘

Nisreen, eine 53-jährige Mutter kämpft nach der vor vielen Jahren erfolgten Trennung von ihrem Mann mit den Schwierigkeiten des Lebens. Sie lebt mit ihren vier Kindern in einer bescheidenen Wohnung, die sie für 500 US-Dollar gemietet hat, und leidet an Diabetes und Herzproblemen, die sie zwingen, häufig ins Krankenhaus zu gehen. Da sie aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme arbeitslos ist, hat sie Mühe, sich die wichtigsten Medikamente zu beschaffen.

Trotz der lobenswerten Bemühungen ihrer ältesten Tochter, die als Verkäuferin für eine Bekleidungsmarke zum Familieneinkommen beiträgt, hat die Familie weiterhin mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Nisreens ältester Sohn träumt davon, Elektrotechnik zu studieren, um von Beruf Techniker zu werden, und dank der großzügigen Unterstützung des Ordens haben wir uns verpflichtet, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Der jüngste Sohn der Familie besucht das Gymnasium. Aufgrund der katastrophalen finanziellen Lage der Familie haben sie oft nicht genug zu essen und können die Stromrechnungen nicht bezahlen.

Die Beiträge des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, entweder für Lebensmittelgutscheine oder für die Bezahlung von Stromrechnungen, stellen eine entscheidende Hilfe Treffen mit christlichen Familien aus Jerusalem für diese bedürftige Familie dar. Darüber hinaus zielen unsere Hilfsprogramme zum SelbständigWerden darauf ab, Nisreens Kindern die Fähigkeiten und Möglichkeiten zu vermitteln, die sie benötigen, um einen bedeutenden Beitrag zu den Ausgaben der Familie zu leisten.

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EINE FAMILIE, DIE UM IHR ÜBERLEBEN KÄMPFT

Nancy, eine 32-jährige Mutter von vier Kindern, hat mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Einkommen ihres Mannes, einem 40-jährigen Taxifahrer, ist durch den andauernden Krieg stark zurückgegangen. Diskriminierung hindert ihn daran, israelische Fahrgäste zu befördern, und die Gefahr von Anschlägen in israelischen Gebieten behindert seine Arbeit zusätzlich. Da die Familie kaum über die Runden kommt, wurde sie aus ihrem Haus in Beit Hanina vertrieben, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen konnte.

Mit Hilfe des Patriarchats und des Priesters der Gemeinde erhielten sie eine kleine Wohnung. Die Wohnung ist zu klein, sodass einige Familienmitglieder gezwungen sind, in der Küche zu schlafen. Um ihre finanzielle Belastung zu verringern, halfen wir Nancy dabei, als Küchenhilfe im griechisch-orthodoxen Kloster angestellt zu werden, was ihr ein bescheidenes Einkommen verschafft. Trotz dieser Bemühungen bleibt die Situation dieser Familie schwierig und wir arbeiten mit der Kustodie des Heiligen Landes zusammen, um ein geeigneteres Haus für sie zu finden. Der Priester der Gemeinde trägt zur Zahlung ihrer derzeitigen Miete bei, und unsere Unterstützung erstreckt sich mithilfe des Ostjerusalem-Fonds auf Lebensmittelgutscheine, Stromrechnungen und das Schulgeld der Kinder, zusätzlich zu ihrer Grundsteuer (Arnona).

In dieser schwierigen Situation versuchen Nancys Eltern, ihnen zu helfen, aber ihr begrenztes Einkommen erlaubt es ihnen nicht, dies regelmäßig zu tun. Diese Familie braucht dringend Hilfe, und die Unterstützung des Ordens kann sich erheblich auf ihren Weg zu einer stabilen Situation und einer helleren Zukunft auswirken.

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EIN MIT DER ARBEITSLOSIGKEIT KONFRONTIERTER HAUSHALT

Michelin, eine von ihrem Ehemann getrennt lebende Frau, hat erhebliche Schwierigkeiten, sich um ihre beiden Töchter – im Alter von 21 und 24 Jahren – und ihren 22-jährigen Sohn zu kümmern. Sie leben in einem beengten Haus, das von der Kustodie des Heiligen Landes zur Verfügung gestellt wurde, unter anhaltend unhygienischen Bedingungen aufgrund großer räumlicher Einschränkungen. Michelin, die in einer Kindertagesstätte arbeitete, verlor ihren Arbeitsplatz bei den jüngsten Entlassungen, die durch den Krieg ausgelöst wurden. Leider wurde auch eine ihrer Töchter arbeitslos, die einer Teilzeitarbeit in einem Hotel nachging. Die finanziellen Schwierigkeiten der Familie werden dadurch verschärft, dass Michelins Sohn, der als einziger als Arbeiter in einem Hotel seinen Lebensunterhalt verdient, nur sehr wenige Stunden für einen geringen Lohn arbeitet.

Als Reaktion auf ihre katastrophale Lage nutzten wir den Ost-Jerusalem-Fonds, um Michelin bei der Begleichung der bei der Nationalversicherung angehäuften Schulden zu unterstützen. Darüber hinaus leisteten wir eine finanzielle Unterstützung für die Bezahlung der Grundsteuer und der Lebensmittelgutscheine.

Trotz dieser Bemühungen bleibt ihre Lage heikel, weshalb eine kontinuierliche Unterstützung dringend erforderlich ist. Die Nothilfe des Ordens macht einen Unterschied aus, da sie die Schwierigkeiten mildert, mit denen Michelin und ihre Familie in diesen schwierigen Zeiten konfrontiert sind.

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DIE SCHWIERIGKEITEN EINES FAMILIENVATERS
INFOLGE DER VERGELTUNGSMAßNAHMEN, DIE DURCH DEN KRIEG AUSGELÖST WURDEN

Suleiman, Vater von drei Kindern, steht vor vielen Herausforderungen bei der Bemühung, für den Unterhalt seiner Familie aufzukommen. Seine Tochter studiert mithilfe eines Stipendiums der Kustodie des Heiligen Landes an der Universität Bethlehem. Suleimans ältester Sohn, 23 Jahre alt, hat mit der Unterstützung des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem sein Optik-Studium erfolgreich abgeschlossen und sucht nun einen Arbeitsplatz. Nun möchte sein zweiter Sohn Busfahren lernen und bittet uns, ihm bei diesem Vorhaben zu helfen. Die finanziellen Schwierigkeiten der Familie werden durch die Tatsache verschärft, dass Suleimans Frau arbeitslos ist und keine Ausbildung absolviert hat.

Suleiman selbst leidet an Herzproblemen, die aufgrund seiner verstopften Arterien Medikamente und regelmäßige Untersuchungen erfordern. Suleiman und seine beiden Söhne, die früher als Sicherheitspersonal an der Westmauer (Kotel) beschäftigt waren, wurden leider im Rahmen von Vergeltungsmaßnahmen nach den Anschlägen vom 7. Oktober entlassen. Um ihren dringenden Bedürfnissen gerecht zu werden, unterstützen wir sie bei der Bezahlung der Miete, der Lebensmittelgutscheine und der Stromrechnungen.

Die Familie hat jedoch weiterhin mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen und kann sich kaum selbst ernähren. Eine kontinuierliche Unterstützung ist von entscheidender Bedeutung, um dieser robusten Familie zu ermöglichen, für sich selbst zu sorgen und einen Zustand der Stabilität und Selbständigkeit zu erreichen.

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MIT SIEBEN KINDERN IN EINEM EINZIGEN RAUM LEBEN

Der 50-jährige Nakhleh steht vor großen Herausforderungen, während er mit seiner Frau und seinen sieben Kindern in einer Wohnung mit nur einem Schlafzimmer in der Altstadt von Jerusalem lebt. Sein Leben veränderte sich radikal, als er nach einer Krebsdiagnose die Arbeit mit seinem Lieferwagen einstellen musste, was die Situation der Familie noch weiter verschlechterte. Ein Hoffnungsschimmer leuchtet trotz dieser Schwierigkeiten, da seine Tochter, die von unseren Programmen zur Verselbständigung unterstützt wird, ihre Ausbildung zur medizinischen Sekretärin fortsetzt.

Außerdem wollen zwei von Nakhlehs erwachsenen Söhnen Busfahrer werden. Einer von ihnen wird bereits von uns unterstützt, und es laufen Maßnahmen, um auch dem zweiten zu helfen.

Die Situation der Familie ist jedoch nach wie vor heikel: Nakhlehs Frau kann nicht arbeiten, da sie sich um ihre große Familie kümmern muss und die anderen Kinder noch zur Schule gehen.

Wir haben eingegriffen, um ihre finanzielle Belastung zu verringern, indem wir ihnen halfen, Lebensmittelgutscheine, Stromrechnungen, Grundsteuer und Schulgebühren zu bezahlen. Aufgrund des Ernstes ihrer Situation ist weitere Hilfe erforderlich. Bei dieser kinderreichen Familie setzen wir uns dafür ein, dass sie mit diesen Herausforderungen nicht allein gelassen wird.

 

 

 

(März 2024)