Von der Vigil zur Investitur: Die Freude in Slowenien

Der Großmeister feierte im September die Investitur auf der zauberhaften Insel Bled

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Von der Vigil zur Investitur: Die Freude in Slowenien

Am 12. September 2015 fand in der slowenischen Statthalterei die vierte Investitur neuer Ritter und Damen statt. Im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern gibt es den Orden auf slowenischem Boden erst seit etwa einem Jahrzehnt. Die ersten slowenischen Ritter wurden 2001 investiert und bildeten eine Magistraldelegation. Bei der folgenden Investitur im Jahr 2004 waren sie zahlreich genug und bekamen die Erlaubnis, eine unabhängige Statthalterei zu gründen.

Die Investiturfeierlichkeiten fanden in Bled statt. Die Insel mitten im Gletschersee und die steile Felswand mit der Burg aus dem 11. Jahrhundert auf ihrem Gipfel schaffen das mystische Bild der Stadt. Dieser Eindruck des Geheimnisses wird von der Marienkirche auf der Insel und von dem Blick auf die verschneiten Julischen Alpen am Horizont noch verstärkt.

Der Großmeister des Ordens, Kardinal Edwin O’Brien kam am 11. September in Bled an. Nach einem Arbeitsessen setzte er in einem traditionellen offenen Holzboot, der sogenannten „Pletna“ zur Marienkirche auf der Insel über, in Begleitung der Statthalterin Marjana Kos, des Nuntius in Slowenien Msgr. Juliusz Janush, des Kanzlers der Ordens Ivan Rebernik und seiner Frau, des Zeremonienmeisters dieser Feier Msgr. Andrej Saje sowie des Gemeindepfarrers von Bled, Pater Janez Ferkolj.

Bereits in heidnischer Zeit war die Insel Bled eine heilige Stätte, wie archäologische Funde bezeugen. Die heutige Marienkirche wurde auf dem Fundament des Tempels der slawischen Liebesgöttin Îiva (lat. Vita) errichtet. Die 99 Steinstufen, die zum Eingang der Kirche führen, beinhalten eine besondere geistliche Botschaft, die zur schrittweisen Erhebung der Seele anregen soll. Ein besonderer Anziehungspunkt dieser Kirche ist eine „Wunschglocke“. Eine Legende berichtet, dass jeder Pilger eingeladen wird, sie zu läuten, was Kardinal O’Brien auch tat… Auf die Bitte des Gemeindepfarrers hin unterzeichnete der Kardinal auch das Große Buch der Ehrengäste.

Am selben Abend machten die vier slowenischen Anwärter die Gebetsvigil in der Kirche auf der Insel. Dieser feierliche Akt, die historische und religiöse Bedeutung der Insel, die reiche Botschaft der Natur sowie der Architektur gotischer und barocker Künstler bereiteten sie auf eine Investiturfeier vor, die ein neuer Weg in ihrem Leben als Christen ist. Der Investiturritus fand am nächsten Tag in der Pfarrkirche St. Martin statt und wurde vom Großmeister des Ordens geleitet.

Bei dieser großartigen Feier konzelebrierte der Apostolische Nuntius in Slowenien, Msgr. Juliusz Janusz. Prof. Ivan Rebernik, Mitglied des Großmagisteriums und Kanzler des Ordens, nahm ebenfalls an der Messe teil. Über 30 Ritter und Damen aus den Statthaltereien für Österreich, Norditalien, Ungarn, Polen, Ostspanien sowie ein Vertreter des Souveränen Malteserordens bezeigten den neuen Brüdern und der neuen Schwester ihre Unterstützung und ihre Freude. Aus Anlass dieser Investitur erwies der Kardinal-Großmeister uns die Ehre, vier Mitgliedern eine Rangerhöhung zu gewähren.

Wegen seiner offiziellen Verpflichtungen in Rom konnte Erzbischof Stanislav Zore von Ljubljana nicht an der Investitur teilnehmen. Deshalb hatte Kardinal O’Brien ihn einige Tage zuvor in Rom investiert, und die Mitglieder der Statthalterei sind ihm dafür sehr dankbar. Bei dieser Gelegenheit ernannte der Kardinal- Großmeister Erzbischof Zore zum neuen Großprior der Statthalterei für Slowenien.


(20. November 2015)