Neue Erfahrungen der Gemeinschaft unter den Statthaltereien und mit dem Heiligen Land

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Skyline Terra Santa

Die Statthalterei für England und Wales organisiert normalerweise zwei Wallfahrten pro Jahr ins Heilige Land, aber natürlich wurden die letzten vier wegen der Covid-Pandemie abgesagt. Wir hoffen derzeit, dass sie im Mai nächsten Jahres wieder aufgenommen werden können, aber vieles hängt von den Gesundheits- und Sicherheitsbedingungen in Israel, Palästina und Jordanien zu diesem Zeitpunkt ab. Stattdessen organisierten wir eine „virtuelle Wallfahrt“ mit aus dem Heiligen Land ununterbrochen live übertragenen Gottesdiensten, Gebeten, Betrachtungen und Bibelvideos von einem unserer Reiseleiter, den wir im Laufe der Jahre sehr gut kennen gelernt haben. Dies war eine völlig neue Unternehmung.

Die erste Ausgabe war eine achttägige Veranstaltung, und auf der Grundlage dieser Erfahrung haben wir eine zweite organisiert, die in Umfang und Durchführung ganz anders war. Diese zweite virtuelle Erfahrung unterschied sich in vielerlei Hinsicht von der ersten. Zum ersten Mal beschlossen wir, auch andere Statthaltereien einzuladen, sich uns anzuschließen, so dass diese virtuelle Wallfahrt eine Zusammenarbeit zwischen den Statthaltereien von England und Wales, Schottland, Irland und Gibraltar und der Magistraldelegation für Südafrika darstellte, zu der alle einen Beitrag leisteten. Die fünf Großprioren trugen jeweils an einem Tag der Karwoche eine Reflexion vor, und Msgr. Arthur Roche, der derzeitige Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst sprach über den Gründonnerstag und das Letzte Abendmahl in der Ostertradition.

Die Ostermesse wurde live aus Jubeiha übertragen. Die Zahl der Teilnehmer aus der ganzen Welt war wirklich beeindruckend: drei Kardinäle, sieben Erzbischöfe, vier Bischöfe und viele Priester. Die internationale Beteiligung so vieler Menschen hat ein echtes Gefühl der Einheit unter den Rittern und Damen und den Menschen in Jordanien vermittelt, auch wenn wir nicht bei ihnen sein konnten. Die Woche endete mit einer Video-Reflexion über die Auferstehung am Ostersonntag von unserem Großmeister, Kardinal Filoni. Unsere „virtuellen Wallfahrten“ machen deutlich, dass es immer Möglichkeiten gibt weiterzugehen, auch wenn es anders läuft als ursprünglich geplant. Anfangs dachten wir, dass diese Wallfahrten nur eine Zwischenlösung seien und den Besuch der „lebendigen Steine“ selbst nicht ersetzen könnten, aber wir haben bald gemerkt, dass dies nicht der Fall war, da sie lebendig wurden und eine eigene Identität annahmen, auch wenn es stimmt, dass nichts die Wirklichkeit einer tatsächlichen Anwesenheit im Heiligen Land ersetzen kann.

Diese Pilgerfahrten kosteten nichts und erreichten viel mehr Menschen, als bei einer Wallfahrt vermutlich mitgefahren wären. Sie ermöglichten solchen Menschen die Teilnahme, die aus Alters-, Gebrechlichkeits- oder anderen Gründen noch nie im Heiligen Land waren oder erkannten, dass die Zeit der internationalen Reisen für sie vorbei war. Unsere betagten und kranken Ritter und Damen schätzten dies besonders, und wie wir alle empfanden sie es als eine sehr bewegende geistliche Erfahrung. Wir wurden eindeutig vom Heiligen Geist in die Bereiche der Technologie des 21. Jahrhunderts geführt. Wir fühlten uns den Christen im Heiligen Land, aber auch den anderen Christen in der ganzen Welt sehr nahe, und dies regte uns zum Nachdenken darüber an, wie die verschiedenen Statthaltereien und Magistraldelegationen weiterhin zusammenarbeiten könnten. Wir haben aus dieser Erfahrung gelernt und hoffen, dass die Freundschaften und die Zusammenarbeit, die bei diesen Wallfahrten entstanden sind, unter uns weiter bestehen bleiben.

 

Dieser Artikel ist die Zusammenfassung eines Berichtes von Michael David Byrne
Statthalter für England und Wales

 

 

(Oktober 2021)