Das Charisma von Mutter Teresa im Heiligen Land

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Mutter Teresa

Das Charismas von Mutter Teresa, die der Heilige Vater am Sonntag, 4. September auf dem Petersplatz heiliggesprochen hat, ist auch in den Straßen des Heiligen Landes gegenwärtig und erleuchtet sie mit seinem fröhlichen Lächeln und seinem freudigen Dienst.

Die Missionarinnen der Nächstenliebe kamen 1970 in die Diözese Jerusalem und haben heute aktive Gemeinschaften in Gaza, Jerusalem, Nablus, Bethlehem sowie in Jordanien in Amman, Ermaimim und Rusaifeh. In einigen ihrer Zentren kümmern sie sich um den Empfang von alten Menschen oder von Menschen mit Behinderung und um die Unterstützung für arme Familien. In anderen Einrichtungen sind sie hauptsächlich unterwegs und besuchen die Familien in ihren Häusern oder geben Religionsunterricht.

In Nazareth gibt es zudem eine Gemeinschaft der kontemplativen Missionare der Nächstenliebe. Zusätzlich zu den drei klassischen Gelübden – Gehorsam, Armut, Keuschheit – legen die Brüder ein viertes offizielles Gelübde ab: frei und von ganzem Herzen den Ärmsten der Armen dienen. Aus Anlass der ewigen Gelübde von fünf Mitgliedern der Kongregation weihte der Patriarchalvikar für Israel, Msgr. Giacinto Boulos Marcuzzo am 15. Juni 2013 ihre neue Kapelle, die wie alle Kapellen der kontemplativen Missionare der Nächstenliebe der Heiligen Familie von Nazareth geweiht ist. Der Altar enthält Reliquien der Mutter Teresa von Kalkutta (die am 4. September heiliggesprochen wurde), der heiligen Mariam Bawardi, der heiligen Maria-Alphonsina Ghattas und des seligen Charles de Foucauld.

Mutter Teresa unternahm 1982 eine Reise ins Heilige Land und besuchte bei diesem Anlass die Häuser des Friedens (Dar al-Salam) ihrer Kongregation in Amman (Tla el-Ali), Jerusalem, Bethlehem, Nablus und Gaza. Sie stattete auch dem Seminar des Lateinischen Patriarchates in Beit Jala einen Besuch ab, wo sie in das Goldene Buch schrieb, dass die Liebe die Grundlage des Lebens der Priester ist.

Die Missionare der Nächstenliebe haben verschiedene aktive Zentren im ganzen Nahen Osten, und wir denken mit Ergriffenheit an die Gemeinschaft in Jemen zum Beispiel, die kürzlich den gewaltsamen Verlust von vier ihrer Schwestern erlebte, die am 4. März umgebracht wurden – darunter Schwester Anselm, die einige Zeit in einem der Häuser in Jordanien gelebt hatte.

Bei der Pressekonferenz am 2. September im Pressesaal des Heiligen Stuhles zur Heiligsprechung von Mutter Teresa antwortete Schwester Mary Prema Pierick, die Generaloberin der Missionare der Nächstenliebe, auf die Frage eines Journalisten, was die zukünftige Heilige von Kalkutta angesichts der Situation im Nahen Osten getan hätte: „Liebe Brüder, liebt einander, kümmert euch um einander, steht einander bei, denn wir sind alle Kinder desselben himmlischen Vaters und wir wurden erschaffen, um zu lieben und geliebt zu werden. Das Böse, das wir einander in diesen Konflikten antun, bringt niemandem etwas. Gott aber will uns geeint sehen.“

Wir vereinen uns im Gebet und im Dank für diese Frau Gottes, deren Gesicht so viele Früchte im Heiligen Land und auf der ganzen Welt getragen hat.


  14. November 2016