Der Gedenktag der heiligen Helena

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Heilige Helena Die Reliquien der heiligen Helena befinden sich in der Krypta der Kirche Saint-Leu-Saint-Gilles in Paris, der Kapitelkirche des Ordens vom Heiligen Grab für die französische Statthalterei. Dort wird ihnen eine ökumenische Verehrung zuteil, und seit der Annäherung des Patriarchates von Moskau und des Heiligen Stuhls, die in Kuba durch die Begegnung von Kyrill I. und Papst Franziskus am 12. Februar 2016 bekundet wurde, blüht diese ökumenische Wallfahrt auf.

Der Orden feiert am 18. August eine seiner Schutzpatroninnen, die heilige Helena. Doch wissen die Ritter und Damen, wo sich die Reliquien der Mutter von Kaiser Konstantin befinden, dem wir die Bekehrung des römischen Reiches zum Christentum und den Bau der Basilika vom Heiligen Grab verdanken?

 

Helena wurde in einer Familie niedriger Herkunft in Kleinasien um das Jahr 248 geboren und war Dienstmagd in einer Wirtschaft. Ein römischer Offizier aus Illyrien namens Constantius Chlorus war von den Qualitäten des jungen Mädchens bezaubert und heiratete sie. Sie begleitete ihren Mann bei allen Etappen seiner Militärkarriere, nach Germanien, nach England usw. Aus dieser Verbindung wurde der junge Konstantin geboren.

293 wurde Constantius Chlorus Caesar (Unter-Kaiser) Galliens, Großbritanniens und Spaniens. Damals zwang ihn das römische Gesetz und der Brauch in der Politik, Helena zu verstoßen und Prinzessin Theodora zu heiraten. Constantin wurde von seiner Mutter getrennt und lebte am Hof in Nikomedia halb als Page halb als Geißel. Später schloss er sich seinem Vater in Großbritannien an und unterstützte ihn bei seinen Militärkampagnen. Beim Tod seines Vaters im Jahr 306 übernahm er dessen Truppen. Als sein Rivale Maxentius 312 zum Kaiser von Rom ernannt wurde, machte sich Konstantin auf den Weg in die Ewige Stadt. Er trug den Sieg an der Milvischen Brücke davon und schrieb diesen einer Vision zu, die er vor der Schlacht gehabt haben soll: Ein Kreuz am Himmel mit den Worten: „In diesem Zeichen wirst du siegen“. Konstantin förderte das Aufblühen des christlichen Glaubens durch den Erlass des Toleranzedikts von Mailand, das den Christenverfolgungen ein Ende setzte.

317 ernannte Konstantin Helena zur „Augusta“, zur Kaisermutter. Sie beschloss, eine Wallfahrt zu den heiligen Stätten zu unternehmen. Bei ihrer Ankunft in Jerusalem ließ sie den Venus-Tempel abreißen, den Kaiser Hadrian auf Golgota hatte erbauen lassen. Beim Graben entdeckte man mehrere Kreuze, von denen eines auf wunderbare Weise als das Kreuz des Erlösers identifiziert werden konnte. Die Mutter des Kaisers legte die ersten Steine zu den Basiliken, die Konstantin gewünscht hatte: die Kreuzeskirche und die Grabeskirche, die Himmelfahrtskirche am Ölberg, die Geburtskirche in Bethlehem.

Helena starb in Konstantinopel bei ihrem Sohn. Ihr Leib wurde nach Rom überführt. Konstantin beschloss, seine Residenz in Rom in eine Kirche umzubauen, die Kirche Santa Croce in Gerusalemme. Gegen 840 entwendete der Mönch Theutgise einen Teil von Helenas Leib, den er in die Benediktinerabtei von Hautviller brachte, wo er in einen Schrein hinter den Hauptaltar gelegt wurde. Auf die Bitte des Erzbischofs von Reims, war der Papst bereit, diese Übertragung der Reliquien wieder in Ordnung zu bringen. Die Abtei behielt mehrere Reliquien und ehrte die heilige Helena viele Jahrhunderte lang.

Hauptsächlich am Jahrestag ihres Todes, dem 18. August, sowie übrigens an den Festen des Heiligen Kreuzes wurde eine feierliche Messe gefeiert, der eine Prozession folgte, bei der zahlreiche Pilger in tiefer Andacht die Fürbitte der heiligen Helena erflehten, um Heilungen zu erlangen. Bei der französischen Revolution rettete Dom Jean-Baptiste Grossard die Reliquien der heiligen Helena, die 1820 in die Kirche Saint-Leu-Saint-Gilles in Paris gebracht wurden, der Kapitelkirche des Ordens vom Heiligen Grab in Frankreich. Heute wird ihnen eine ökumenische Verehrung seitens der katholischen Gläubigen und der orthodoxen Christen zuteil, die zahlreich zur Wallfahrt dorthin kommen, um jene anzurufen, die das Heilige Land so sehr geliebt hat.